1875 Der dreißigjährige Weinküfer Philipp Possmann verlässt das elterliche Weingut in Laubenheim an der Nahe und zieht nach Frankfurt. Mit seinem Erbteil übernimmt er das
„Gasthaus zur Stadt Offenbach“ in der Fahrgasse 13. Noch im gleichen Jahr heiratet er Elisabeth Betschler.
1878 Robert Possmann, der erste und einzige Sohn des Gründerehepaares, wird geboren.
1879/1880 Philipp Possmann beginnt, für den Ausschank in seinem neuen Wirtshaus „Zum Taunus“ in Rödelheim, selbst Äpfelwein zu keltern.
1881 lässt er sich als Einzelhandelskaufmann registrieren, kauft ein Pferdefuhrwerk und liefert fortan den selbstgekelterten Äpfelwein auch an die Gaststätten seiner Umgebung
und an andere Kunden. Dies ist der offizielle Beginn der Unternehmensgeschichte.
1885 Philipps Geschäfte blühen. Rödelheim erhält das Stadtrecht.
1900 Der Firmengründer stirbt im März, ein halbes Jahr später folgt ihm seine Frau. Robert Possmann übernimmt, 22-jährig, die Leitung des Betriebes. Er verpachtet das
Gasthaus „Zum Taunus“, konzentriert sich ganz auf die Kelterei.
1911 Rödelheim gehört nun zu Frankfurt. In der Niddagaustraße, beim „Taunus“ um die Ecke, lässt Robert neue Betriebsanlagen mit Kelterei und Lagerkellern errichten. Seine
Heirat mit Marie Müller, der Tochter eines soliden Stoffhändlers, erleichtert die Finanzierung.
1912 Der erste Gasmotor zum Antrieb der Apfelmühle wird installiert.
1918 Robert kehrt unversehrt aus dem Frankreich-Feldzug zurück. Doch in den schlechten Nachkriegszeiten werden Äpfel dringender für die Ernährung gebraucht als für die
Kelterei. Es sind die Jahre der Äpfelwein-Logen, in denen sich die Liebhaber zusammenfinden, Äpfel aufkaufen und heimlich keltern lassen. Aber selbst nach Aufhebung der Kontingentierung
bleibt das Äpfelwein-Geschäft zu Anfang der zwanziger Jahre flau. Auch fehlt es an den Mitteln für eine notwendige Modernisierung.
1924 Die dritte Generation, der Kaufmann Werner E. Ch. Possmann (geb. 1905) und der eher technisch orientierte Fritz Possmann (Jahrgang 1903), beginnen die Geschicke der
Firma mitzubestimmen. Auf Betreiben von Fritz wird der erste mit Glasplatten ausgelegte Tank mit 40.000 Litern Fassungsvermögen gebaut.
1929 Auf der Kochkunstausstellung erhält das „Stöffche“ aus Rödelheim das erste Diplom, dem bis heute noch zahlreiche
Auszeichnungen gefolgt sind.
1931 Werner E. Ch. und Fritz werden offiziell in die Geschäftsführung aufgenommen. Das Geschäft kommt ordentlich in Schwung. Die Abfüllung in Flaschen bekommt immer mehr
Bedeutung. Nun werden auch Lagertanks für Apfelsaft installiert, den die „Possmänner“ seit Ende der zwanziger Jahre verstärkt anbieten. Außerdem stehen auf der „Getränkekarte“ auch
verschiedene Obstweine, Erdbeersekt und Obst-Sherry.Der technische Wandel des Betriebes setzt sich fort, hydraulische Pressen und Motorpumpen erleichtern die Arbeit.
1937 Für künftige Erweiterungen wird ein Grundstück an der Eschborner Landstraße, dem heutigen Firmensitz, erworben und dort eine Abfüllerei errichtet
1938 Die Apfelmengen werden erneut kontingentiert, schließlich darf überhaupt nicht mehr gekeltert werden. Während der Kriegsjahre wird ausschließlich Apfelsaft produziert.
Werner E.Ch. Possmann muss 1940 zur Marine, Fritz führt die Geschäfte weiter.
1946 Werner E.Ch. Possmann kehrt aus der Gefangenschaft heim. Die Produktion in der Niddagaustraße steht still, die Anlagen an der Eschborner Landstraße sind völlig zerstört.
Hier wird ein neuer, großer Natursteinkeller gebaut, der ein Jahr später drei große U-Boot-Lagertanks für Saft aufnimmt. Auch das „Stöffche“ erhält in diesem kühlen und feuchten Keller seine
Reife und seinen vollen unverwechselbaren Geschmack.Nachdem es allgemein wieder aufwärts geht, wird auch bei Possmann eifrig gebaut und erweitert.
1955 Ein neues Verwaltungs- und Wohngebäude ist fertig, daran gliedern sich die Kelterei und die Flaschen- und Fassfüllerei.
Neben Apfelwein und –saft, die vor allem das Geschäft tragen, werden noch weitere Obstsäfte hergestellt.
1974 1. Blütenwanderung der Kelterei für ihre Kunden und die Presse. Seit dem lädt die Kelterei jedes Jahr im April/Mai zur Blütenwanderung ein, bei der die Ernteaussichten
anhand der Blüte durch einen Gartenbausachverständigen bereits vorausgesagt werden. Die Wanderung findet in den verschiedenen Regionen statt, in denen die Kelterei Sammelstellen unterhält.
1975 wurde ein naturtrüber, kernig, kräftiger Apfelwein unter der Marke „Frau Rauscher“ aus der Taufe gehoben. Das 1. „Rödelheimer Volksradfahren“ wird durch Initiative von
Günter Possmann und den „Moos-Brüdern“ Hermann und Erwin vom Radfahrerverein Sossenheim aus der Wiege gehoben. Es entwickelte sich zu einem der größten Volksradfahren in der Region.
1977 1. Rauscher Anstich auf der Fressgass in Frankfurt. Der Anstich des ersten Fasses Rauscher der Äpfelweinsaison, das Pendant zum Federweißen, wird der Frankfurter
Bevölkerung und den Besuchern unserer Stadt zur Verkostung angeboten. Für die Äpfelwein-Geschworenen ein willkommener Anlass, auf die Güte und Süffigkeit des neuen Hellen zu spekulieren.
1978 Eine neue Füllerei, eine geräumige Ladehalle und ein größeres Lager sind fertig gestellt. In den Holzfässern und Tanks finden jetzt bis zu 20 Millionen Liter Apfelwein
und –saft Platz.
1979 Ein Jahr später findet der Ausbau der Produktionsanlagen mit der Aufstellung neuartiger, teilweise nach eigenen Vorschläger entwickelter, modernster Bandpressentechnik
sein vorläufiges Ende. Die Produktionskapazität hat sich innerhalb von 30 Jahren vervierfacht.
1981 100 Jahre Familienkelterei Possmann jeder Mitarbeiter erhielt auf der Jubiläumsfeier einen Scheck in Höhe von 100,-- DM. Im Sommer feierte die Familienkelterei in der
vierten Generation ein Wochenendfest für die Frankfurter Bürger mit Liesel Christ auf der Gourmetzeile der Fressgass bis in den Abend.
1982 Verarbeitung der größten Apfelernte seit Bestehen des Hauses, 22.900 Tonnen, ca. 1.000 Lkw.
1989 Aufbau des Streuobstwiesen-Lehrpfades Berger Hang, ca. 160 ha.
1990 wurde das Feuchtbiotop nach Bau der Lkw-Halle auf dem Dach in Betrieb genommen. Eine Pionierleistung zur Regenwasser-Gewinnung und Reinigung, Kühlung,
Temperaturausgleich der Dachfläche.
1995 Die erste Apfelsaftschorle naturtrüb unter der Bezeichnung „Landappel fresh“ geht an den Start. Im gleichen Jahr wird ab September ein fertiger Apfelglühwein = Heisser
abgefüllt.
1996 erhielten die Erzeugnisse des Hauses den 50sten „Goldenen Preis“ der Deutschen Landwirtschaftgesellschaft seit 1968.
1997 Es wird Gespritzter Äpfelwein verlangt und mit steigendem Erfolg als Äpfelwein-Schorle/Gespritzter in Hessen ausgeliefert.
1998 Das seit 1975 jährliche beliebte Rödelheimer Volksradfahren wird ergänzt mit unserem Kelterfest. Die Kelterzeit ist in vollem Gange und den Besuchern des Festes wird mit
Führungen durch unsere Keller und Abfüllanlage der Werdegang vom Apfel zum Äpfelwein nah gebracht. Der frisch gepresste „Süsse“ kommt direkt von der Presse zum Ausschank.
2001 wurde Äppler-Cola (in 0,33 l Flaschen) zum Trendprodukt der Jugend.
2003 Unsere gold-helle Apfelsaft-Schorle wird gefordert und ergänzt sinnvoll die Landappel-Schorlen-Linie.
2004 übernimmt Peter Possmann die Geschäftsführung unseres Hauses und führt in der Tradition seines Großvaters im gleichen Jahr den Possmann 1881, einen frischen
Apfelwein-Sekt ein.
2005 im Herbst Premiere des ersten prickelnden Rauschers haltbar in Literflaschen abgefüllt, auch Frankfurter Federweißer genannt.
2006 im Jahr unseres 125-jährigen Jubiläums geht eine neue milde Apfelwein-Version unter der Bezeichnung „Big Äppler“ in 1 l- und 0,33 l-Flaschen in den Verkauf.(32 Jahre im
Angebot „Frau Rauscher“ das Original)
2008 Possmann bringt den Oiginal Frankfurter Äpfelwein als alkoholfreie Variante auf den Markt. Ein erstklassiger, besonders kalorienarmer Durstlöscher und idealer
Äppler-Genuss für alle, die auf Promille achten müssen. Mit 6 weiteren Gold-Medaillen der DLG erhöht sich der Possmann-Gold-Medaillen-Spiegel auf nunmehr 92. Possmann Landappel naturtrüb
Direktsaft und Possmann Prickelnder Rauscher erhalten das Qualitäts- und Herkunftssiegel „Geprüfte Qualität – HESSEN“